Wie funktioniert das eigentlich so mit den Frauen und den Männern – im Berufsleben? (Teil 2 von 3)

Frauen sind gern teamfähig und integrierend und werden somit, wenn sie in der großen Männerrunde etwas zu sagen haben, nicht gehört. Warum? Weil in der Männerwelt oftmals Rangfolge vor Inhalt kommt. Ein Tipp: Wenn SIE in der großen Runde den Chef anspricht und der zuhört, hören auch die männlichen Kollegen zu.

Typischerweise suchen sich die Frauen „interessante Aufgaben“, in denen sie sich entfalten können. Viele Frauen wollen im Grunde gar keine Führungsposition, weil ihnen die Hinwendung zum Privaten, ein harmonisches Leben, Kooperation und Beziehung statt Konkurrenz und private Netzwerke lieber sind. Außerdem werten Frauen eine Wettbewerbssituation häufig als persönlichen Angriff, in dem sie viel verlieren können. Die Geschlechterforschung hat mehrfach belegt, dass schon kleine Jungen gerne miteinander in Wettkampf treten, sie begreifen diesen als Spiel. Mädchen dagegen weichen offenen Wettbewerbssituationen eher aus.

Mädchen durchlaufen eine persönlichkeits- und beziehungsorientierte Entwicklung, die nicht hierarchisch ausgerichtet ist. Die Beziehungsarbeit der Frau funktioniert in der Regel nur, wenn Offenheit und Authentizität wesentliche Werte sind. Im Berufsleben herrscht dagegen harte Konkurrenz. Damit rechnen Frauen zunächst nicht und setzen eher auf Kooperation. Konkurrenz arbeitet mit Machtspielen und strategischem Verhalten. Da sind diese weiblichen Werte fehl am Platz.

Wenn sich im Berufsleben Männer mit Frauen in Konkurrenz befinden und befürchten müssen, zu unterliegen, dann ist diese Niederlage schmerzlicher, als gegen einen Mann zu kapitulieren. Warum ist das so? Der Konkurrenzkampf mit Frauen ist kein „Bruderkampf“. Unter „Brüdern“ kann man Revanche fordern. Ein Unterliegen gegen eine Frau endet mit Gesichts- und Potenz(ial)verlust. Ein bekanntes Beispiel dafür ist die unkontrollierte Reaktion Gerhard Schröders gegenüber Angela Merkel anlässlich seiner Wahlniederlage. In der Debatte am Wahlabend, der sognannten „Elefantenrunde zur Bundestagswahl 2005“ aus dem ZDF-Hauptstadtstudio, griff der amtierende Bundeskanzler einerseits harsch die Medien wegen angeblich parteiischer Berichterstattung an und beanspruchte andererseits den Regierungsauftrag überraschend für sich trotz des Vorsprungs der Union. An Angela Merkel gewandt sagte er: „Glauben Sie im Ernst, dass meine Partei auf ein Gesprächsangebot von Frau Merkel in dieser Sachlage eingeht, in dem sie sagt, sie möchte Kanzlerin werden? Also ich meine, wir müssen die Kirche doch mal im Dorf lassen. Die Deutschen haben doch in der Kandidatenfrage eindeutig votiert. Das kann man doch nicht ernsthaft bestreiten.“ Schröder selbst bezeichnete sein Auftreten im Nachhinein als „suboptimal“.

 

Fortsetzung folgt…